Die wechselvolle Geschichte von der Insel und Hofgut reicht bis ins 15 Jahrhundert zurück. Die Mainzer Patrizierfamilie zu den Gensfleischs, zu der auch der Erfinder des Buchdrucks, Johannes Gutenberg gehörte (er hieß eigentlich Johannes Gensfleisch, geb. 1400 in Mainz auf dem elterlichen "Hof zum Gutenberg"), war bis 1510 Eigentümerin der Inselauen.
Danach hatte die Familie von Molsberg Hofgut und Ländereien bis ins 20. Jahrhundert inne. Der letzte Sproß dieser Familie, die Freifrau von Hügel, lebte bis in die 50er Jahre hochbetagt auf dem benachbarten Gut Nonnenau.
1909
wurde die Rheinaue samt Hofgut an ein Konsortium verkauft und im Pachtverhältnis für Obstanbau genutzt.
1918-1970
übernahm die Gustavsburger Maschinenfabrik MAN die Insel und das Hofgut. Mit Ackerbau und Viehzucht sicherte man sich so die Nahrungsmittel für die werkseigene Kantine der Firma in Ginsheim-Gustavsbirg
1970-heute
hat der Landwirt Ludwig Kreuzer aus Egelsbach das Hofgut in einem renovierungsbedürftigen Zustand übernommen, um Landwirtschaft zu betreiben. Mit viel Idealismus und Liebe zum Detail wurde das Hofgut in drei Jahrzehnten in einen ansprechenden, gepflegten Zustand gebracht und seitdem gehalten. Der Sohn und ebenfalls Landwirt Winfried L. Kreuzer folgte seiner Passion und betrieb Landwirtschaft auf dem Hofgut. Es passierten immer mal wieder Fahrradfahrer die Langenau und fragten nach Getränken. Somit entstand die Idee Apfelwein zu verkaufen. Aus einem kleinen Apfelweinkeller entstand eine Gastwirtschaft mit zahlreichen Besuchern, die die wundervolle Lage und Fahrradstrecke zu schätzen wussten. Es wurde viel gegessen, gefeiert, getanzt und gelacht. Auch Hochzeiten und Firmenevents standen an der Tagesordnung, das Gänseessen an Weihnachten mit Gänsen aus eigener Haltung war lange Tradition. Das Hofgut wurde in den umliegenden Ortschaften bis hin nach Frankfurt und Mainz zu einem beliebten Ausflugsziel für vornehmlich Fahrradfahrer, ebnen so Fußgänger und Autofahrer. Umgangssprachlich sprach man vom "Kreuzer" bei dem es heiß her ging bei den ersten Maifaiertagen, Vatertag und Pfingsten. Zudem wurde auch in dem historischen Stall auch als Gestüt verwendet, danach als Stall für unsere Pferde und Esel. Nachdem Herr Winfried Kreuzer im Jahr 2007 verstarb übernahm seine Schwester Heidi Cremerius das Hofgut und führte mit Ihrem Ehemann die Gastronomie und Landwirtschaft mit viel Liebe und Engagement bis zur Rente im Jahr 2021 fort. Somit endete die Gastwirtschaft und die Nachkommen haben wie so oft im Leben andere Pläne, Träume und Visionen und sind Ihrer Familie sehr dankbar, dass Sie Ihnen diese Grundstück so gut erhalten übergeben haben und Ihnen damit eine wundervolle Möglichkeit für Ihre Zukunft und Träume bieten. Somit steht das Hofgut zum Verkauf und bietet jemand anderem die Möglichkeit seine Träume auf der Langenau zu verwirklichen.
(Quelle: Lebendige Heimat 1958, Seiten 222-225)